Warum hat eigentlich jedes Geschirrtuch ein Karo?

Warum hat eigentlich jedes Geschirrtuch ein Karo?

Warum hat eigentlich jedes Geschirrtuch ein Karo? Und was bitte ist ein Grubenhandtuch?

Wenn du gerade in deiner Küche stehst, ein Glas polierst oder die nasse Pfanne abtropfen lässt, wirf mal einen Blick auf das Tuch in deiner Hand. Na? Wieder eins mit Karo? Dachte ich mir. Dieses Muster verfolgt uns seit Kindertagen – und ehrlich gesagt: irgendwie ist das auch ganz schön.

Karo – warum eigentlich?

Die Sache mit dem karierten Muster ist kein Zufall. Früher – also damals, als Oma noch mit einem Löffel am Ohr durchs Haus lief und man glaubte, Spülmaschinen seien etwas für Hotels – da wurden Geschirrtücher gewebt, nicht gedruckt. Und Karo war das Muster der Wahl, weil es beim Weben einfach gut funktioniert hat: Zwei Farben, die sich abwechseln, und zack – hast du ein Muster, das nicht nur gut aussieht, sondern auch jeden Fleck verzeiht. Praktisch eben. Und haltbar. So haltbar, dass manche Tücher heute noch irgendwo in Omas Wäscheschrank liegen.

Das Grubenhandtuch – kernig, bunt, unverwüstlich

Und dann gibt’s da noch den großen, robusten Bruder: das Grubenhandtuch. Klingt ein bisschen nach Kohle und Dreck, und genau da kommt’s auch her. In den Zechen des Ruhrgebiets brauchten die Kumpel Tücher, die richtig was aushalten. Stark im Material, saugfähig, am besten nicht weiß, weil... naja, Dreck halt. Also nahm man, was da war – Restgarne in allen Farben, daraus entstand ein buntes, schweres Frottiertuch, das nach Arbeit aussah. Heute nennt man das Design charmant „bunt gemustert“, früher war’s einfach zweckmäßig.

Und warum überhaupt ein Geschirrtuch?

Klar, heute gibt’s Küchenrolle, Spülmaschinen und Hightech-Mikrofasertücher. Aber mal ehrlich: Ein gutes Geschirrtuch ersetzt die halbe Küche. Du kannst damit abtrocknen, polieren, heiße Griffe anfassen, notfalls sogar den Boden aufwischen oder ein Körnerkissen einwickeln. Früher war das Geschirrtuch ein echtes Multitool im Haushalt, oft aus Leinen oder Halbleinen, manchmal sogar mit gesticktem Namen drauf. Und bei Oma hing’s immer sauber gefaltet an einem Haken neben dem Herd – natürlich im klassischen Karo.


Also: Das Karo ist mehr als ein Muster, das Grubenhandtuch mehr als ein Tuch, und das Geschirrtuch mehr als ein Stück Stoff. Es ist ein kleines Stück Alltagsgeschichte. Und irgendwie auch ein bisschen Zuhause.

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