Spätzle - Kulturgut oder Nahrungsmittel

Spätzle - Kulturgut oder Nahrungsmittel

Schwäbische Spätzle – die einen belächeln die Verniedlichung, die anderen betreiben die Herstellung dieses Lebensmittels mit einer fast schon obsessiven Perfektion. Wie auch immer man dazu steht – es gibt kaum jemanden, dem’s nicht schmeckt.

Doch was ist denn nun das klassische Spätzle? Die Antwort ist vielschichtig. Vorweg sollte man aber sagen, dass es beim Essen kein Richtig oder Falsch gibt. Die Kochkultur ist so individuell wie du selbst.

Aber zurück zum Thema: Es gibt manchmal Missverständnisse zwischen den Knöpfle, die eher in Baden, im Elsass oder auch im Allgäu bekannt sind. Diese werden oftmals mit einer Spätzlepresse oder einer Knöpflereibe hergestellt – eine Art Sieb, bei dem der Teig über die Löcher gerieben wird und dabei tropfenförmig ins Wasser fällt.

Wir sind hier aber wegen der "handg’schabten Spätzle" – also der von Hand geschabten. Das bedeutet: Der Teig wird auf ein spezielles Brett gelegt – das sogenannte Spätzlebrett. Es hat am Ende eine abfallende Kante und einen Griff. Das Spätzlebrett mit dem Teig wird über den Topfrand gehalten, und der Teig wird mit einem Messer oder einem Spätzleschaber portionsweise über die Brettkante ins Wasser geschabt.

Das Ganze sollte natürlich in einem gewissen Tempo passieren, damit die Spätzle eine gleichmäßige Konsistenz haben. Sie werden also tatsächlich vom Brett geschabt.

Abgesehen davon, dass es technisch anspruchsvoll ist, gleichbleibende Nudeln damit zu erzeugen, gibt es verschiedenste Rezepte, denen man folgen kann.

Da Spätzle sehr alt sind, ist die Überlieferung nicht lückenlos schriftlich dokumentiert. Der Ursprung dieser schwäbischen Nudel liegt eher in einfachen Haushalten, in denen solche Dinge gerne durch Erfahrung weitergegeben wurden. Daher gibt es hier ein Grundrezept, das euch dazu verleiten soll, es zu erkunden – und nicht einfach nur abzuwiegen. Spätzleteig braucht Erfahrung und Gefühl. Er muss so flüssig sein, dass er vom Brett geschoben werden kann, aber so fest, dass er nicht von selbst auseinanderläuft.

Das Rezept:

  • Pro Person ein Ei, für Starke gern auch zwei
  • Ein "bissle" Salz
  • vermenge die Eier mit so viel Mehl und Wasser bis ein fester Teig entsteht.

So: Das war das Rezept meiner Oma - den Rest muss man selbst hinbekommen. Ich gebe euch gerne noch einen Extratipp. Wenn ihr den Teig mit einem Schneebesen rühren könnt ist er zu flüssig. Ein Spätzleteig muss mit einem Holzkochlöffel gerührt werden. Dieser muss bei richtiger Teigreife im Teig stehen können und darf nur langsam zum rand kippen. Am besten garnicht - euch muss beim rühren der Arm weh tun und ihr müsst das Gefühl haben der löffel bricht gleich.

Und damit das ganze noch richtig rund ist, will ich euch Omas Rezept nicht ohne die letzte Zutat geben: Ein halbes Glas Bier. Nehmt ein kleines ;)

Lasst mich gerne wissen, wie euer Erfolg damit war und wie das Ergebnis aussieht!

 

Zurück zum Blog